Installation
Eine Anleitung für eine schnelle Installation steht in der Datei
README. Bitte lies diese zuerst und komm erst dann für
den Rest der mörderischen Details zurück.
In diesem Abschnitt werde ich versuchen, dich durch den Vorgang des
Compilierens und Konfigurierens von MPlayer zu
leiten. Es ist nicht leicht, muss aber nicht unbedingt schwierig sein. Wenn du
andere Erfahrungen machst als das, was ich erkläre, durchsuche bitte die
Dokumentation und du wirst deine Antworten finden. Wenn du Links siehst, folge
ihnen und lies ihren Inhalt sorgfältig. Das wird etwas Zeit in Anspruch
nehmen, aber das IST es wert.
Du brauchst ein ziemlich aktuelles System. Unter Linux werden die Kernel der
Version 2.4.x empfohlen.
Softwareanforderungenbinutils - empfohlene Version ist 2.11.x.
Dieses Programm ist verantwortlich für die Generierung von Instruktionen für
MMX/3DNow!/usw. und daher sehr wichtig.
gcc - empfohlene Versionen sind:
2.95.3 (vielleicht 2.95.4) und 3.2+.
Benutze niemals 2.96 oder 3.0.x! Diese
generieren im Falle von MPlayer fehlerhaften Code.
Solltest du dich dafür entscheiden, die von gcc-Version 2.96 zu wechseln,
dann entscheide dich nicht zu Gunsten von 3.x, nur weil es neuer ist. Frühe
Veröffentlichungen von 3.x waren fehlerhafter als 2.96. Downgrade also zu
2.95.x (downgrade auch libstdc++,
andere Programme könnten dies benötigen) oder wechsle die Version überhaupt
nicht (in diesem Falle sei jedoch gewarnt, dass es zur Laufzeit Probleme
geben kann). Solltest du dich für 3.x entscheiden, versuche die neueste
Version zu bekommen, frühe Versionen hatten verschiedenartige Fehler, benutze
also mindestens Version 3.1, diese ist getestet und funktioniert. Für
detaillierte Informationen über die Fehler in gcc 2.96 (die immernoch NICHT
korrigiert sind, die in MPlayer UMGANGEN wurden!)
siehe Abschnitt gcc 2.96 und die .
XFree86 - empfohlene Version ist
immer die neueste (4.3). Normalerweise
möchte das jeder. Mit XFree86 4.0.2 beginnend enthält es die
XVideo-Erweiterung (irgendwo als
Xv bezeichnet), die bei Karten, die dies unterstützen,
für die YUV-Hardwarebeschleunigung (schnelle Bilddarstellung) benötigt wird.
Stelle auch sicher, dass das Entwicklerpaket
installiert ist, sonst wird es nicht funktionieren.
Bei manchen Grafikkarten benötigst du kein XFree86. Siehe Liste unten.
make - empfohlene Version ist
immer die neueste (mindestens 3.79.x). Dies
ist normalerweise nicht so wichtig.
SDL - ist nicht zwingend notwendig, kann
in manchen Fällen aber helfen (schlechter Klang, Grafikkarten, die zusammen
mit dem xv-Treiber komischerweise hinterherhingen).
Benutze immer die neueste Version (beginnend bei 1.2.x).
libjpeg - optionaler JPEG-Decoder, der
von der Option und für mache QT MOV-Dateien verwendet
wird. Nützlich sowohl für MPlayer als auch
MEncoder, wenn du vorhast, mit JPEG-Dateien zu
arbeiten.
libpng - empfohlen und
Standard-(M)PNG-Decoder. Wird für die GUI benötigt.
Nützlich sowohl für MPlayer als auch
MEncoder.
lame - empfohlen, erforderlich für
Audioencodierung in das MP3-Format mit MEncoder,
empfohlene Version ist immer die neueste (mindestens
3.90).
zlib - empfohlen, benötigt für die
Unterstützung komprimierter MOV-Headern und PNG.
libogg - optional, erforderlich für die
Wiedergabe von Dateien im OGG-Format.
libvorbis - optional, benötigt für die
Audiowiedergabe von OGG Vorbis.
LIVE555 Streaming Media
- optional, benötigt für die Wiedergabe von RTSP/RTP-Streams.
directfb - optional, von
. Version 0.9.13 ist mindestens
erforderlich.
cdparanoia - optional, für CDDA-Unterstützung
libfreetype - optional, für Unterstützung
von TTF-Schriftarten. Version 2.0.9 ist mindestens erforderlich.
libxmms - optional, für Unterstützung des
XMMS-Input-Plugins. Version 1.2.7 ist mindestens erforderlich.
libsmb - optional, für Samba-Unterstützung
ALSA - optional, für Unterstützung der
Audioausgabe mit ALSA. Version 0.9.0rc4 ist mindestens erforderlich.
bio2jack - optional, für
Unterstützung der Audioausgabe mit JACK, wird nur zur Compilezeit benötigt.
Du kannst es von
http://bio2jack.sf.net beziehen.
Da es keine Installationsoptionen hat, musst du die Datei
libbio2jack.a manuell in deinen Bibliothekspfad
kopieren, oder benutze die Option , damit
./configure weiß, wo sich die Datei befindet.
Codecslibavcodec:
Dies ist ein Codec, der in der Lage ist,
H.263/MJPEG/RV10/DivX3/DivX4/DivX5/MP41/MP42/WMV1/WMV2/SVQ1/SVQ3-encodierte
Videostreams und WMA (Windows Media Audio) v1/v2-Streams auf mehreren
Plattformen zu decodieren. Er ist außerdem dafür bekannt, der schnellste
dafür zu sein. Siehe FFmpeg für Details.
Features:
ermöglicht Decodierung von oben genannten Videos auf nicht-x86-Rechnern
Encodierung mit den meisten der genannten Codecs
Dieser Codec ist der schnellste verfügbare
Codec für DivX/3/4/5 und andere MPEG-4-Typen. Empfohlen!
Win32-Codecs: Wenn du vorhast,
MPlayer auf der x86-Architektur zu benutzen,
wirst du sie vermutlich brauchen. Lade ein Codecpaket von unserer
Codec-Seite
herunter und packe es in /usr/local/lib/codecs,
bevor du MPlayer compilierst, sonst wird keine
Unterstützung für Win32 mitcompiliert!
Das avifile-Projekt hat ein ähnliches Codecs-Paket, das sich
jedoch von unserem unterscheidet. Wenn du also alle unterstützten Codecs
benutzen möchtest, verwende unser Paket (und mach dir keine Sorgen, avifile
funktioniert ohne Probleme damit).
Features:
du brauchst es, wenn du z.B. Filme abspielen oder encodieren möchtest,
die mit verschiedenartigen Kompressoren, wie Tuner-Karten oder
Digitalkameras aufgenommen wurden (Beispiel: DV, ATI VCR, MJPEG)
benötigt, wenn du WMV9/WMA9-Filme abspielen
möchtest.
Nicht nötig für alte ASFs mit MP41- oder MP42-Video (obwohl VoxWare-Audio bei
diesen Dateien recht häufig vorkommt - wird erledigt vom Win32-Codec), oder WMV7.
Wird für WMA (Windows Media Audio) also nicht benötigt,
libavcodec hat einen Open-Source-Decoder dafür.
QuickTime-Codecs: Auf der x86-Plattform
können diese Codecs benutzt werden, um RPZA und anderes QuickTime-Video sowie
QDesign-Audiostreams zu decodieren. Installationsanleitungen können in der
Sektion Sorenson Video-Codec gefunden werden.
DivX4/DivX5: Informationen über diesen
Codec sind im Absatz DivX4/DivX5 verfügbar.
Du möchtest diesen Codec aber vermutlich nicht, da
libavcodec
(siehe oben) wesentlich schneller ist und bessere Qualität bietet als jener, sowohl bei
Decodierung als auch Encodierung. Features:
Encodierung in ein oder zwei Durchläufen mit
MEncoder
kann alte DivX3-Filme viel schneller als die
WIN32-DLL abspielen, ist aber langsamer als
libavcodec!
ist Closed-Source, und es gibt nur eine x86-Version.
XviD: Open-Source-Encodierungsalternative zu
DivX4Linux.
Features:
Encodierung in ein oder zwei Durchläufen mit
MEncoder
ist Open Source, daher multiplatform
ist bei der Encodierung ungefähr doppelt so schnell wie DivX4 - bei
ungefähr gleicher Qualität
Die XAnim-Codecs
sind die besten (Vollbild, Hardware YUV-Zoom) für die Decodierung von
3ivx und Indeo 3/4/5-Filmen und manchen alten
Formaten. Und sie laufen auf mehreren Plattformen, sind daher die einzige
Möglichkeit, Indeo auf nicht-x86-Plattformen anzuschauen (naja, außer XAnim:).
Cinepak-Filme sind aber zum Beispiel am besten mit MPlayers
eigenem Cinepak-Decoder anzuschauen!
Für Ogg Vorbis-Audiodecodierung musst du
libvorbis richtig installieren.
Binärpakete und Sourcecode können von der
Ogg Vorbis Seite
heruntergeladen werden.
MPlayer kann die Bibliotheken von RealPlayer 8 und
RealONE verwenden, um Dateien mit
RealVideo 3.0 und 4.0-Video und Sipro/Cook-Audio
abzuspielen. Siehe Installationsanweisungen
und weitere Informationen im Abschnitt RealMedia Dateiformat.
Grafikkarten
Es gibt allgemein zwei Arten Grafikkarten. Die eine (die neueren Karten)
unterstützen Hardware-Skalierung und YUV-Beschleunigung,
die anderen nicht.
YUV-Karten
Diese können das Bild in jeder Größe darstellen und auf jede Größe
skalieren (zoomen), die in ihren Speicher passt, und das mit
geringer CPU-Last (sogar beim Zoom), daher ist
die Vollbildwiedergabe nett und sehr schnell.
Matrox G200/G400/G450/G550-Karten: Obwohl ein
Vidix-Treiber zur Verfügung steht, wird empfohlen,
statt dessen das mga_vid-Modul zu verwenden, da es wesentlich besser funktioniert.
Siehe bitte den Abschnitt mga_vid für dessen Installation
und den Umgang damit. Es ist wichtig, diese Schritte vor der Compilierung
von MPlayer durchzuführen, da sonst keine Unterstützung
für mga_vid eingebaut wird. Schaue dir auch den Abschnitt
Matrox TV-out an.
Wenn du nicht Linux benutzt, ist deine einzige
Möglichkeit der VIDIX-Treiber: Lies den Abschnitt VIDIX.
3Dfx Voodoo3/Banshee-Karten: Bitte siehe den Abschnitt
tdfxfb, um große Geschwindigkeitsvorteile zu nutzen.
Es ist wichtig, diese Schritte vor der Compilierung
von MPlayer durchzuführen, da sonst keine Unterstützung
für 3Dfx eingebaut wird. Schaue dir auch den Abschnitt
3dfx TV-out an. Wenn du X benutzt, verwende
mindestens 4.2.0, da der 3dfx Xv-Treiber in der
Version 4.1.0 und davor nicht funktioniert.
ATI-Karten: Der VIDIX-Treiber
wird für folgende Karten bereitgestellt:
Radeon, Rage128, Mach64 (Rage XL/Mobility, Xpert98).
Siehe auch die Dokumentation des TV-out im Abschnitt ATI-Karten,
damit du weißt, ob das TV-out deiner Karte unter Linux mit
MPlayer unterstützt wird.
S3-Karten: Die Savage- und Virge/DX-Chips verfügen
über Hardwarebeschleunigung. Benutze eine XFree86-Version, die so neu wir möglich ist,
ältere Treiber sind buggy. Savage-Chips haben Probleme mit YV12-Darstellung, siehe
Abschnitt S3 Xv für Details. Ältere Trio-Karten haben keine
oder nur langsame Hardwareunterstützung.
nVidia-Karten: Können oder können keine gute Wahl sein
für die Videowiedergabe. Wenn du eine GeForce2-Karte hast (oder neuer), ist es nicht
wahrscheinlich, dass sie ohne Fehler funktioniert.
Der in XFree86 eingebaute nVidia-Treiber unterstützt nicht auf
allen Karten YUV-Hardwarebeschleunigung. Du musst die Closed-Source-Treiber von
nVidia.com herunterladen. Siehe Abschnitt
nVidia Xv-Treiber für Details. Bitte siehe auch Abschnitt
nVidia TV-out, wenn du einen Fernseher verwenden möchtest.
3DLabs GLINT R3 und Permedia3: Ein VIDIX-Treiber wird
bereitgestellt (pm3_vid). Bitte siehe Abschnitt VIDIX für Details.
Andere Karten: keine der oben genannten?
Probiere, ob der XFree86-Treiber (und deine Karte) Hardwarebeschleunigung unterstützen.
Siehe Abschnitt Xv für Details.
Sollten sie dies nicht tun, werden die Features unter deinem Betriebssystem nicht
unterstützt :( Wenn Hardwarebeschleunigung unter Windows funktioniert, bedeutet
dies nicht, dass sie unter Linux oder anderen Betriebssystemen funktioniert, das
hängt von den Treibern ab. Die meisten Hersteller stellen weder Linuxtreiber her,
noch veröffentlichen sie die Spezifikationen ihrer Chips - daher hast du Pech,
wenn du ihre Karten benutzt.
Siehe .
Nicht-YUV-Karten
Vollbildwiedergabe kann erreicht werden, indem entweder
Softwareskalierung aktiviert wird
(benutz die Option oder , aber ich warne dich,
die ist langsam), oder durch den Wechsel zu einem kleineren Videomodus wie zum Beispiel
352x288. Hast du keine YUV-Beschleunigung, wird letztere Methode empfohlen.
Der Wechsel des Videomodus kann durch die Option aktiviert werden
und funktioniert mit folgenden Treibern:
Benutzung von XFree86: Siehe Details in den Abschnitten
DGA-Treiber und X11-Treiber.
DGA wird empfohlen! Probiere auch DGA via SDL, das funktioniert manchmal besser.
Nicht-Benutzung von XFree86: Probiere die Treiber
in folgender Reihenfolge:
vesa,
fbdev,
svgalib,
aalib.
Cirrus-Logic-Karten
GD 7548: verfügbar on-board und getestet in der Compaq Armada 41xx Notebook-Serie.
XFree86 3: Funktioniert in 8/16bpp-Modi. Trotzdem, der Treiber ist übel langsam in
800x600@16bpp. Empfohlen: 640x480@16bpp
XFree86 4: Der Xserver friert kurz nach dem Start ein, wenn Beschleunigung nicht
aktiviert ist, dann jedoch laufen die Dinge noch langsamer als mit XFree86 3.
Kein XVideo.
FBdev: Framebuffer kann mit dem clgenfb-Treiber im Kernel
aktiviert werden, auch wenn er bei mir nur mit 8bpp funktioniert hat, daher
unbrauchbar. Die clgenfb-Source musste um die 7548-ID vor der Compilierung
erweitert werden.
VESA: Die Karte ist nur VBE 1.2-fähig, daher kann VESA-Ausgabe nicht benutzt
werden. Kann mit UniVBE nicht umgangen werden.
SVGAlib: erkennt einen älteren Cirrus-Chip. Langsam, aber nutzbar mit der Option
.
SoundkartenSoundblaster Live!: Mit dieser Karte kannst du
AC3-Decodierung mit 4 oder 6 (5.1) anstatt 2 Kanälen
verwenden. Lies den Abschnitt Software-AC3-Decodierung.
Für Hardware-AC3-Passthrough musst du ALSA 0.9 mit
OSS-Emulation verwenden!
C-Media mit S/PDIF out: Hardware-AC3-Passthrough
ist mit diesen Karten möglich, siehe Abschnitt
Hardware-AC3-Decodierung.
Features anderer Karten werden von
MPlayer nicht unterstützt.
Es wird dringend empfohlen, die Sektion
Soundkarte zu lesen!Features
Entscheide, ob du eine GUI benötigst. Ist dies der Fall, schau in Abschnitt
GUI, bevor du compilierst.
Wenn Du MEncoder (unseren super Allzweck-Encoder)
installieren möchtest, siehe Abschnitt
MEncoder.
Wenn du eine V4L-kompatible TV-Tuner-Karte hast
und Filme mit MPlayer anschauen/grabben und encodieren
möchtest, lies den Abschnitt TV-Input.
Es gibt Unterstützung für ein schickes OSD-Menü,
das benutzt werden kann. Siehe Abschnitt OSD-Menü.
Baue dann MPlayer:
./configure
make
make install
Zu diesem Zeitpunkt ist MPlayer benutzbar. Das Verzeichnis
$PREFIX/share/mplayer enthält die Datei
codecs.conf, die dem Programm mitteilt, welche
Codecs verfügbar sind und was diese können. Du brauchst die Datei nur, wenn du
Eigenschaften ändern möchtest, da die ausführbare Datei intern eine eigene
Kopie enthält. Überprüfe, ob du eine Kopie von codecs.conf einer
älteren MPlayer-Version in deinem
Home-Verzeichnis (~/.mplayer/codecs.conf) hast, und entferne diese.
Beachte, dass die eingebaute und vom System bereitgestellte codecs.conf
ignoriert wird, wenn du eine codecs.conf im Verzeichnis
~/.mplayer/, hast.
Benutze diese nicht, wenn du nicht an den Interna von MPlayer
herumbasteln möchtest, da dies viele Probleme hervorrufen kann. Wenn du die Reihenfolge
der Suche nach Codecs ändern möchtest, benutze die Optionen ,
, , oder auf der
Kommandozeile oder in deiner Konfigurationsdatei (siehe Manpage).
Debian-Nutzer können ihr eigenes .deb-Paket bauen, das ist sehr leicht.
Führe nur fakeroot debian/rules binary
in MPlayers Wurzelverzeichnis aus. Siehe
Debian-Packaging für detaillierte Informationen.
Überprüfe immer die Ausgabe von ./configure und die Datei configure.log,
sie enthalten Informationen darüber, was eingebaut wird und was nicht.
Du möchtest dir vielleicht auch die Dateien
config.h und config.mak anschauen.
Wenn du manche Bibliotheken installiert hast, die von
./configure aber nicht erkannt werden, überprüfe auch
die entsprechenden Header-Dateien (normalerweise die -dev-Pakete) und ob deren
Versionen passen. Die Datei configure.log gibt
normalerweise Auskunft darüber, was fehlt.
Obwohl sie nicht notwendig sind, sollten die Fonts installiert werden, um die
Funktionalität von OSD- und Untertiteldarstellung nutzen zu können. Die
empfohlene Methode dazu ist, eine TTF-Fontdatei zu installieren und
MPlayer anzuweisen, diese zu benutzen.
Siehe Abschnitt Untertitel und OSD für Details.
Was ist mit der GUI?
Die GUI benötigt GTK 1.2.x oder GTK 2.0 (sie ist nicht vollständig GTK, aber
die Panels). Die Skins werden im PNG-Format gespeichert, daher müssen GTK,
libpng (und deren Entwicklungskram,
normalerweise gtk-dev genannt),
installiert sein. Du kannst die GUI durch Angabe von
während ./configure aktivieren. Dann musst du, um den
GUI-Modus zu aktivieren, die Binärdatei gmplayer starten.
Aus technischen Gründen kannst du die Option nicht auf
der Kommandozeile verwenden.
Da MPlayer kein Skin enthält, musst du eins
herunterladen, um die GUI benutzen zu können. Siehe
Download-Seite.
Sie sollten in das normale systemweite Verzeichnis
($PREFIX/share/mplayer/skins) oder nach
$HOME/.mplayer/skins installiert werden.
MPlayer schaut nach Voreinstellung in diesen Verzeichnissen
nach einem Verzeichnis mit dem Namen default,
du kannst aber die Option
oder die Konfigurationsdateianweisung
skin=newskin nutzen, um ein Skin im Verzeichnis
*/skins/newskin zu benutzen.
Untertitel und OSDMPlayer kann Untertitel bei Filmen darstellen.
Momentan werden die folgenden Formate unterstützt:
VOBsubOGMCC (closed caption)MicroDVDSubRipSubViewerSamiVPlayerRTSSAPJS (Phoenix Japanimation Society)MPsubAQTitleJACOsubMPlayer kann (außer den ersten drei)
die oben gelisteten Zielformate ausgeben (speichern), und zwar mit folgenden Optionen:
MPsub: SubRip: MicroDVD: JACOsub: Sami: MEncoder kann DVD-Untertitel im
VOBsub-Format ausgeben.
Die Kommandozeilenoptionen unterscheiden sich leicht von den anderen Formaten:
VOBsub-Untertitel
VOBsub-Untertitel bestehen aus einer (ein paar Megabyte) großen
.SUB Datei, und optional .IDX- und/oder
.IFO-Dateien. Wenn du Dateien hast wie
beispiel.sub,
beispiel.ifo (optional),
oder beispiel.idx, musst du
MPlayer die Optionen
übergeben (vollständige Pfadangabe optional).
Die Option verhält sich wie
die Option für DVDs, du kannst damit Tracks (Sprachen) wählen.
Im Falle, dass nicht angegeben wird, wird
MPLayer versuchen, auf die Sprachen zurückzugreifen,
die mit der Option angegeben werden, und sonst auf
langidx zurückzugreifen, um die Untertitelsprache zu wählen.
Schlägt dies fehl, wird es keine Untertitel geben.
Andere Untertitel
Die anderen Formate bestehen aus einer Textdatei, die Zeit-, Platzierungs- und
Textinformationen enthält. Gebrauch:
Wenn du eine Datei wie
beispiel.txt hast,
musst du die Option
(vollständiger Pfad optional) angeben.
Untertitel-Timing und Platzierung angeben:
Verzögert Untertitel um
Sekunden. Kann negativ sein. Dieser Wert wird zum Zeitpositionszähler
hinzuaddiert.
Gibt die Frame/sek-Rate der Untertiteldatei (Fließkommazahl) an.
Gibt die Position der Untertitel an.
Wenn du bei Benutzung einer MicroDVD-Untertiteldatei eine zunehmende Verzögerung
zwischen Film und Untertiteln feststellst, ist vermutlich die Framerate des
Films und die der Untertiteldatei unterschiedlich. Beachte bitte, dass das MicroDVD-Untertitelformat
absolute Framenummern nutzt. Daher sollte die Option
bei diesem Format verwendet werden. Wenn du dieses Problem auf Dauer beheben willst,
musst du die Framerate manuell konvertieren.
MPlayer kann diese Konvertierung für dich übernehmen:
mplayer -dumpmicrodvdsub -fps untertitel_fps -subfps avi_fps -sub untertitel_dateinamedummy.avi
Ausführungen über DVD-Untertitel findest du im Abschnitt DVD.
MPlayers eigenes Untertitelformat (MPsub)MPlayer führt ein eigenes Untertitelformat, genannt
MPsub ein, welches von Gabucino entworfen wurde.
Im Grunde ist dessen Hauptfeature, dass es dynamisch
zeitbasiert funktioniert (obwohl es auch einen Frame-basierten Modus hat).
Beispiel (von
DOCS/tech/mpsub.sub):
FORMAT=TIME
# erste Zahl : warte solang, bis der vorige Untertitel verschwunden ist
# zweite Zahl : stelle den aktuellen Untertitel soundsolange dar
15 3
Es war einmal...
0 3
in einer weit entfernten Galaxie...
0 3
Naboo wurde angegriffen.
Du siehst, das Hauptziel war, die Bearbeitung/Timing/Zusammenfügen/Schneiden
von Untertiteln leicht zu machen. Und angenommen, du bekommst einen
SSA-Untertitel, der aber hinsichtlich der Version deines Films schlecht getimet/verzögert ist,
dann machst du einfach
mplayer dummy.avi -sub quelle.ssa -dumpmpsub
Eine dump.mpsub-Datei wird dann im aktuellen Verzeichnis erstellt, die
den Text der Untertitelquelle enthält aber im MPsub-Format
ist. Dann kannst du leicht Sekunden vom/zum Untertitel hinzufügen.
Untertitel werden mit einer Technik namens 'OSD',
On Screen Display dargestellt. OSD wird benutzt, um die aktuelle Zeit, den Lautstärke-
und Spulbalken darzustellen.
OSD und Untertitel installieren
Du benötigst das MPlayer-Schriftenpaket, um das OSD/SUB-Feature
nutzen zu können. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu erreichen:
Benutze das Tool zur Font-Erstellung in TOOLS/subfont-c.
Das ist ein vollständiges Werkzeug zum Konvertierten von TTF/Type1/usw.-Font zu mplayer-font-pkg
(lies TOOLS/subfont-c/README für Details).
Benutze das Font-erzeugende GIMP-Plugin in
TOOLS/subfont-GIMP (Anmerkung: Du brauchst auch das
HSI RAW-Plugin, siehe ).
Die Verwendung eines TrueType-Fonts (TTF) nach Maßstäben der
freetype-Bibliothek. Version 2.0.9 oder höher
ist unbedingt notwendig! Dann hast du zwei Möglichkeiten:
benutze die Option ,
um bei jeder Gelegenheit eine TrueType-Font-Datei anzugeben
erstelle einen Symlink:
ln -s /pfad/zu/beispiel_font.ttf ~/.mplayer/subfont.ttf
Wenn MPlayer mit
fontconfig-Unterstützung compiliert wurde,
werden die oben genannten Methoden nicht funktionieren, statt dessen erwartet die Option
einen fontconfig-Fontnamen,
und der Standard ist die Schriftart Sans-serif. Um eine Liste der
fontconfig bekannten Dateien zu erhalten,
benutze fc-list. Beispiel:
Lade gebrauchsfertige Schriftartenpakete von der MPlayer-Seite
herunter. Beachte: Momentan sind die verfügbaren Schriftarten
auf ISO 8859-1/2-Unterstützung begrenzt, es gibt jedoch andere, von Benutzern
erstellte Schriftarten (inklusive Koreanisch, Russisch, ISO 8859-8 usw.) im
FTP-Verzeichnis contrib/font.
Du solltest eine passende font.desc-Datei haben, die
Schriftpositionen eines Unicode-Fonts auf die aktuelle Codepage des Untertiteltextes
abbildet. Eine andere Möglichkeit ist, die Untertitel in UTF-8 codiert zu haben
und die Option zu verwenden oder die Untertiteldatei einfach
<video_name>.utf zu nennen und sie in dasselbe Verzeichnis
wie das Video zu legen. Recodierung unterschiedlicher Codepages nach UTF-8 kann mit
den Programmen konwert oder iconv gemacht werden.
Ein paar URLsURLKommentar
ISO-Fonts
verschiedene Fonts von Benutzern
Koreanische Fonts und RAW-Plugin
Solltest du Nicht-TTF-Schriften gewählt haben, entpacke die heruntergeladene Datei
mit UNZIP nach ~/.mplayer oder
$PREFIX/share/mplayer.
Benenne dann eins der entpackten Verzeichnisse um, oder erstell einen Symlink mit
dem Namen font, zum Beispiel:
ln -s ~/.mplayer/arial-24 ~/.mplayer/font
Du müsstest jetzt eine Zeitanzeige in der oberen linken Ecke des Films sehen
(schalte sie mit der Taste o aus).
(Untertitel sind immer aktiviert, lies bitte die Manpage,
wenn du wissen möchtest, wie man sie deaktiviert)
Das OSD hat 4 Zustände (wechsle mit o):
Lautstärkeleiste + Positionsanzeige (Standard)
Lautstärkeleiste + Positionsanzeige + Zeitangabe + prozentuale Dateiposition
Lautstärkeleiste + Positionsanzeige + Zeitangabe + prozentuale Dateiposition + Gesamtzeit des Mediums
nur Untertitel
Du kannst das Standardverhalten ändern, indem du die Variable osdlevel
in der Konfigurationsdatei setzt oder die Kommandozeilenoption
verwendest.
OSD-MenüMPlayer hat eine komplett benutzerdefinierbare OSD-Menü-Schnittstelle.
Das Menü Einstellungen ist momentan NICHT IMPLEMENTIERT!
Installation
compiliere MPlayer mit Übergabe von
an ./configure
stelle sicher, dass du ein OSD-Font installiert hast
kopiere etc/menu.conf in dein
.mplayer-Verzeichnis
kopiere etc/input.conf in dein
.mplayer-Verzeichnis oder in das systemweite
MPlayer-Konfigurationsverzeichnis (Standard:
/usr/local/etc/mplayer)
überprüfe und editiere input.conf, um Menüsteuerungstasten
zu aktivieren (das ist dort beschrieben).
starte MPlayer mit folgendem Beispiel:
$ mplayer -menu datei.avi
drücke irgendeine von dir definierte Menütaste
RTC
Es gibt drei Zeitgebermethoden in MPlayer.
Um die alte Methode zu verwenden, musst du
gar nichts machen. Diese benutzt usleep(), um
A/V-Synchronisation abzustimmen, mit +/- 10ms Genauigkeit. Trotzdem muss manchmal
die Synchronisation noch feiner abgestimmt werden.
Der neue Zeitgeber-Code benutzt RTC (RealTime Clock, Echtzeituhr)
für diese Aufgabe, da dieser präzise 1ms-Timer besitzt. Falls er verfügbar ist, wird
er automagisch aktiviert, benötigt jedoch root-Rechte, eine setuid rootMPlayer-Binärdatei oder einen korrekt aufgesetzten Kernel.
Wenn du Kernel 2.4.19pre8 oder neuer laufen hast, kannst du die maximale RTC-Frequenz
für normale Benutzer durch das /proc-Dateisystem
festlegen. Benutze folgenden Befehl, um RTC für normale Benutzer zu aktivieren
echo 1024 > /proc/sys/dev/rtc/max-user-freq
Wenn du keinen so neuen Kernel hast, kannst du auch eine Zeile in
drivers/char/rtc.c ändern und deinen Kernel neu compilieren.
Finde den Abschnitt, der folgendermaßen lautet:
* We don't really want Joe User enabling more
* than 64Hz of interrupts on a multi-user machine.
*/
if ((rtc_freq > 64) && (!capable(CAP_SYS_RESOURCE)))
und ändere die 64 auf 1024. Du solltest jedoch wirklich wissen, was du tust.
Du kannst die Effizienz des neuen Zeitgebers in der Statuszeile sehen.
Die Power Management-Funktionen der BIOSse mancher Notebooks mit speedstep-CPUs
vertragen sich nicht gut mit RTC. Audio und Video könnten Synchronisation verlieren.
Die externe Stromversorgung anzuschließen, bevor du dein Notebook einschaltest,
scheint zu helfen. Du kannst RTC-Unterstützung jederzeit mit der Option
abschalten. Bei manchen Hardwarekombinationen (bestätigt
während des Gebrauchs eines Nicht-DMA-DVD-Laufwerks auf einem ALi1541-Board)
führt der Gebrauch des RTC-Zeitgebers zu sprunghafter Wiedergabe. Es wird empfohlen,
in solchen Fällen die dritte Methode zu verwenden.
Der Code des dritten Zeitgebers wird mit der Option
aktiviert. Der hat die Effizienz von RTC, benutzt RTC aber nicht.
Auf der anderen Seite benötigt er mehr CPU.
Installiere NIEMALS eine setuid root
MPlayer-Binärdatei auf einem Multiuser-System!
Es ist eine Einladung für jeden, root zu werden.