Installation
Eine Anleitung für eine schnelle Installation steht in der Datei
README. Bitte lies diese zuerst und komm erst dann für
den Rest der mörderischen Details zurück.
In diesem Abschnitt wirst du durch den Vorgang des
Compilierens und Konfigurierens von MPlayer
geleitet. Es ist nicht leicht, muss aber nicht unbedingt schwierig sein. Wenn du
Erfahrungen machst anders als das hier beschriebene, durchsuche bitte die
Dokumentation, und du wirst deine Antworten finden.
Du brauchst ein ziemlich aktuelles System. Unter Linux werden die Kernel der
Version 2.4.x empfohlen.
Softwareanforderungenbinutils - empfohlene Version ist
2.11.x.
gcc - empfohlene Versionen sind 2.95
und 3.4+. 2.96 und 3.0.x generieren bekannterweise fehlerhaften Code, 3.1 und
3.2 hatten auch Probleme, 3.3 ein paar kleinere. Benutze auf PowerPC-Architektur 4.x+.
Xorg/XFree86 - empfohlene Version ist
4.3 oder neuer. Stelle auch sicher, dass die
Entwicklerpakete
installiert ist, sonst wird es nicht funktionieren.
Du brauchst X nicht zwangsläufig, manche Videoausgabetreiber funktionieren auch ohne.
make - empfohlene Version ist
3.79.x oder neuer.
Um die XML-Dokumentation zu erstellen, benötigst du 3.80.
FreeType in der Version 2.0.9 oder neuer wird
benötigt, um Schriften für OSD und Untertitel zu erhalten.
libjpeg - optionaler JPEG-Decoder,
benötigt für den JPEG-Videoausgabetreiber.
libpng - optionaler (M)PNG-Decoder.
Wird für die GUI und den PNG-Videoausgabetreiber benötigt.
lame - 3.90 oder neuer wird empfohlen,
erforderlich für die Audioencodierung mit MEncoder.
zlib - empfohlen, benötigt für die
Unterstützung komprimierter MOV-Header und PNG.
LIVE555 Streaming Media
- optional, benötigt für die Wiedergabe mancher RTSP/RTP-Streams.
directfb - optional, verwende 0.9.13 oder neuer.
cdparanoia - optional, für CDDA-Unterstützung
libxmms - optional, für Unterstützung des
XMMS-Input-Plugins. Version 1.2.7 ist mindestens erforderlich.
libsmb - optional, für smb-Netzwerkunterstützung
ALSA - optional, für Unterstützung der
Audioausgabe mit ALSA. Version 0.9.0rc4 ist mindestens erforderlich.
Features
Entscheide, ob du eine GUI benötigst. Ist dies der Fall, schau in Abschnitt
GUI, bevor du compilierst.
Wenn Du MEncoder (unseren super Allzweck-Encoder)
installieren möchtest, siehe Abschnitt
MEncoder.
Wenn du eine V4L-kompatible TV-Tuner-Karte hast
und Filme mit MPlayer anschauen/grabben und encodieren
möchtest, lies den Abschnitt TV-Input.
Wenn du eine V4L-kompatible Radioempfängerkarte hast
und mit MPlayer Radio hören oder aufnehmen möchtest,
lies den Abschnitt radio.
Es gibt Unterstützung für ein schickes OSD-Menü,
das benutzt werden kann. Siehe Abschnitt OSD-Menü.
Baue dann MPlayer:
./configure
make
make install
Zu diesem Zeitpunkt ist MPlayer benutzbar. Das Verzeichnis
$PREFIX/share/mplayer enthält die Datei
codecs.conf, die dem Programm mitteilt, welche
Codecs verfügbar sind und was diese können. Du brauchst die Datei nur, wenn du
Eigenschaften ändern möchtest, da die ausführbare Datei intern eine eigene
Kopie enthält. Überprüfe, ob du eine Kopie von codecs.conf einer
älteren MPlayer-Version in deinem
Home-Verzeichnis (~/.mplayer/codecs.conf) hast, und entferne diese.
Beachte, dass die eingebaute und vom System bereitgestellte codecs.conf
ignoriert wird, wenn du eine codecs.conf im Verzeichnis
~/.mplayer/, hast.
Benutze diese nicht, wenn du nicht an den Interna von MPlayer
herumbasteln möchtest, da dies viele Probleme hervorrufen kann. Wenn du die Reihenfolge
der Suche nach Codecs ändern möchtest, benutze die Optionen ,
, , oder auf der
Kommandozeile oder in deiner Konfigurationsdatei (siehe Manpage).
Debian-Nutzer können ihr eigenes .deb-Paket bauen, das ist sehr leicht.
Führe nur fakeroot debian/rules binary
in MPlayers Wurzelverzeichnis aus. Siehe
Debian-Packaging für detaillierte Informationen.
Überprüfe immer die Ausgabe von ./configure und die Datei configure.log,
sie enthalten Informationen darüber, was eingebaut wird und was nicht.
Du möchtest dir vielleicht auch die Dateien
config.h und config.mak anschauen.
Wenn du manche Bibliotheken installiert hast, die von
./configure aber nicht erkannt werden, überprüfe auch
die entsprechenden Header-Dateien (normalerweise die -dev-Pakete) und ob deren
Versionen passen. Die Datei configure.log gibt
normalerweise Auskunft darüber, was fehlt.
Obwohl sie nicht notwendig sind, sollten die Fonts installiert werden, um die
Funktionalität von OSD- und Untertiteldarstellung nutzen zu können. Die
empfohlene Methode dazu ist, eine TTF-Fontdatei zu installieren und
MPlayer anzuweisen, diese zu benutzen.
Siehe Abschnitt Untertitel und OSD für Details.
Was ist mit der GUI?
Die GUI benötigt GTK 1.2.x oder GTK 2.0 (sie ist nicht vollständig GTK, aber
die Panels). Die Skins werden im PNG-Format gespeichert, daher müssen GTK,
libpng (und deren Entwicklungskram,
normalerweise gtk-dev genannt),
installiert sein. Du kannst die GUI durch Angabe von
während ./configure aktivieren. Dann musst du, um den
GUI-Modus zu aktivieren, die Binärdatei gmplayer starten.
Da MPlayer kein Skin enthält, musst du eins
herunterladen, um die GUI benutzen zu können. Siehe
Download-Seite.
Sie sollten in das normale systemweite Verzeichnis
($PREFIX/share/mplayer/skins) oder nach
$HOME/.mplayer/skins installiert werden.
MPlayer schaut nach Voreinstellung in diesen Verzeichnissen
nach einem Verzeichnis mit dem Namen default,
du kannst aber die Option
oder die Konfigurationsdateianweisung
skin=newskin nutzen, um ein Skin im Verzeichnis
*/skins/newskin zu benutzen.
Schriften und OSD
Du musst MPlayer mitteilen, welche Schriftart verwendet
werden soll, um in den Genuß von OSD und Untertiteln zu kommen.
Jede TrueType-Schriftart oder spezielle Bitmap-Schriftarten werden funktionieren.
TrueType-Schriftarten werden jedoch empfohlen, da sie weit besser aussehen,
entsprechend der Filmgröße skaliert werden können und mit verschiedenen Zeichensätzen
besser umgehen.
TrueType-Schriften
Es gibt zwei Möglichkeiten, TrueType-Schriften ans Laufen zu bekommen.
Die erste besteht darin, die Option auf der Kommandozeile
anzugeben. Diese Option ist vermutlich ein guter Kandidat für die Aufnahme
in deine Konfigurationsdatei (siehe Manpage für Details).
Die zweite besteht darin, einen subfont.ttf genannten Symlink
zu der Schriftart deiner Wahl zu erstellen. Führe entweder
ln -s /Pfad/zur/Schrift.ttf ~/.mplayer/subfont.ttf
für jeden User durch, oder erstelle einen systemweiten Symlink:
ln -s /Pfad/zur/Schrift.ttf $PREFIX/share/mplayer/subfont.ttf
Wenn MPlayer mit
fontconfig-Unterstützung compiliert wurde,
werden die oben genannten Methoden nicht funktionieren; statt dessen erwartet
einen fontconfig-Schriftnamen,
der Standard ist die Schriftart Sans-serif. Beispiel:
mplayer -font 'Bitstream Vera Sans'anime.mkv
Um eine Liste der
fontconfig bekannten Dateien zu erhalten,
benutze fc-list.
Bitmap-Schriften
Wenn du aus einem bestimmten Grund Bitmap-Schriftwarten verwenden möchtest, lade dir einen Satz
von unserer Homepage herunter. Du kannst zwischen verschiedenen
ISO-Schriftarten
und ein paar Sätzen von Schriftarten, die
von Benutzern beigetragen wurden,
in verschiedenen Zeichensätzen wählen.
Entpacke die Datei, die du heruntergeladen hast nach
~/.mplayer oder
$PREFIX/share/mplayer.
Benenne dann eins der extrahierten Verzeichnisse um zu
font, oder erstelle einen Symlink dorthin, zum Beispiel:
ln -s ~/.mplayer/arial-24 ~/.mplayer/fontln -s $PREFIX/share/mplayer/arial-24 $PREFIX/share/mplayer/font
Schriftarten sollten eine entsprechende font.desc-Datei haben,
die Positionen von Unicode-Schriften auf die aktuelle Codeseite des Untertiteltexts abbildet.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, in UTF-8 codierte Untertitel zu verwenden und die Option
zu verwenden. Noch eine Möglichkeit besteht darin, der Untertiteldatei
den gleichen Namen zu geben wie die Videodatei mit der Dateiendung <video_name>.utf und sie im selben Verzeichnis wie
die Videodatei abzulegen.
OSD-MenüMPlayer hat eine komplett benutzerdefinierbare OSD-Menü-Schnittstelle.
Das Menü Einstellungen ist momentan NICHT IMPLEMENTIERT!
Installation
compiliere MPlayer mit Übergabe von
an ./configure
stelle sicher, dass du ein OSD-Font installiert hast
kopiere etc/menu.conf in dein
.mplayer-Verzeichnis
kopiere etc/input.conf in dein
.mplayer-Verzeichnis oder in das systemweite
MPlayer-Konfigurationsverzeichnis (Standard:
/usr/local/etc/mplayer)
überprüfe und editiere input.conf, um Menüsteuerungstasten
zu aktivieren (das ist dort beschrieben).
starte MPlayer mit folgendem Beispiel:
$ mplayer -menu datei.avi
drücke irgendeine von dir definierte Menütaste
RTC
Es gibt drei Zeitgebermethoden in MPlayer.
Um die alte Methode zu verwenden, musst du
gar nichts machen. Diese benutzt usleep(), um
A/V-Synchronisation abzustimmen, mit +/- 10ms Genauigkeit. Trotzdem muss manchmal
die Synchronisation noch feiner abgestimmt werden.
Der neue Zeitgeber-Code benutzt RTC (RealTime Clock, Echtzeituhr)
für diese Aufgabe, da dieser präzise 1ms-Timer besitzt.
Die Option aktivert diesen, es ist jedoch ein hierfür speziell konfigurierter
Kernel erforderlich.
Wenn du Kernel 2.4.19pre8 oder neuer laufen hast, kannst du die maximale RTC-Frequenz
für normale Benutzer durch das /proc-Dateisystem
festlegen.
Benutze einen der folgenden Befehle, um RTC für normale Benutzer zu aktivieren:
echo 1024 > /proc/sys/dev/rtc/max-user-freqsysctl dev/rtc/max-user-freq=1024
Die kannst diese Einstellung permanent machen, indem du letzteren Befehl der Datei
/etc/sysctl.conf hinzufügst.
Du kannst die Effizienz des neuen Zeitgebers in der Statuszeile sehen.
Die Power Management-Funktionen der BIOSse mancher Notebooks mit speedstep-CPUs
vertragen sich nicht gut mit RTC. Audio und Video könnten Synchronisation verlieren.
Die externe Stromversorgung anzuschließen, bevor du dein Notebook einschaltest,
scheint zu helfen.
Bei manchen Hardwarekombinationen (bestätigt
während des Gebrauchs eines Nicht-DMA-DVD-Laufwerks auf einem ALi1541-Board)
führt der Gebrauch des RTC-Zeitgebers zu sprunghafter Wiedergabe. Es wird empfohlen,
in solchen Fällen die dritte Methode zu verwenden.
Der Code des dritten Zeitgebers wird mit der Option
aktiviert. Der hat die Effizienz von RTC, benutzt RTC aber nicht.
Auf der anderen Seite benötigt er mehr CPU.